Von 1899–1902 diente Mori als Kommandeur der Sanitätsabteilung der XII. Division in der Stadt Kokura (heute ein Teil Kitakyūshūs) im Nordosten der Insel Kyūshū . Wäh­rend des ersten Teils seines Aufenthalts, den der Literat als Verbannung empfand, lebte er in einem kurz zuvor errichteten, einstöckigen Wohnhaus im zentralen Stadtteil Kajimachi.

Das Gebäude aus der mittleren Meiji-Zeit und der dazugehörige Garten wurden 1981 von der Gemeinde erworben und nach Beschreibungen Moris im Kokura-Tagebuch und in der Erzählung Hühner, alten Fotos sowie Berichten von Zeitgenossen rekonstruiert. Im folgenden Jahr wurde das Ensemble als “ehemaliges Wohnhaus Mori Ōgais” 森鷗外旧居 (Mori Ōgai Kyūkyo) der Öffentlichkeit übergeben. Neben den Wohnräumen infor­miert eine Dauerausstellung im Gang des Hauses über Moris Biographie bzw. seine Aktivitäten auf Kyūshū. Eine Auswahl seiner Werke wird im Original oder in Ab­schrift gezeigt. Im Garten befindet sich eine Büste aus Bronze; einige Pflanzen wie die weiß und rot blühenden Lagerströmien (jap. sarusuberi) stammen aus seiner Zeit.

Die Anlage bildet das symbolische Zentrum der Mori-Ōgai-Gesellschaft Kitakyūshū. Zu ihren Aktivitäten zählen unter anderem regelmäßige Vortrags­veran­staltungen und die Herausgabe der Mitteilungen der Gesellschaft.